Die beiden Kantonsregierungen erarbeiteten einen interkantonalen Vertrag, ein sogenanntes Konkordat, über das wir nun abstimmen. Es ist ein weiterer Schritt auf dem Weg, der Moutier vom Kanton Bern in den Kanton Jura führen wird, aber auch auf dem Weg, der das Ende der Jurafrage besiegeln soll.
Dieser Weg ist verständlicherweise von Emotionen begleitet. Das Konkordat ist das Ergebnis langer Verhandlungen und regelt die wichtigsten Punkte des Kantonswechsels. Uns kommt nur die Rolle zu, das Paket dieser Verhandlungen zu bestätigen.
Das Ergebnis scheint mir recht ausgewogen zu sein, denn keine Seite ist völlig zufrieden. Der ganze Prozess zielt auf die Beendigung der Jurafrage ab. Eines der wesentlichen Elemente ist die Streichung der Artikel aus der jurassischen Verfassung, die einen Anspruch auf den Berner Jura erheben. Dies wird gut gelöst.
Eine Annahme des Konkordats ermöglicht es, dass der laufende Prozess fortgesetzt wird. Für die betroffene Region ist eine gute Dynamik im Gange, insbesondere mit dem Projekt Avenir Berne Romande. Es ist nur positiv, wenn wir einen Schritt weiterkommen beim Beenden dieser nur allzu langedauernden Geschichte.
Ein Nein zur Vorlage würde nicht verhindern, dass die Stadt Moutier in den Kanton Jura wechselt. Eine Ablehnung würde die Berner Regierung an den Verhandlungstisch zurückschicken, und ich glaube nicht, dass das Ergebnis viel besser würde, aber wir würden den Prozess verlängern, und das ist eindeutig nachteilig für die Region.
Ich verstehe die Leute, die daran zweifeln, dass die Jurafrage wirklich abgeschlossen werden kann, vor allem, wenn Fanatiker weiterhin auf Provokation setzen. Ich bin jedoch davon überzeugt, dass diese Leute mit ihrem Fanatismus aussterben werden.
Die Jurafrage abzuschliessen erfordert eine Normalisierung der Beziehungen, und das bedeutet, dass wir manchmal unsere eigenen Ressentiments bekämpfen müssen. Ich bitte Sie darum, diesem Konkordat zuzustimmen.
Tom Gerber, Grossrat, Reconvilier